Teil XII
Die Nationalbewegung, gerichtet gegen die napoleonische Hegemonialmacht, hatte weite Teile Europas, hier vor allem Preußen, politisch, militärisch, ökonomisch, religiös und natürlich auch geistig in eine nie zuvor gesehene Bewegung gebracht. Der Kampf der Elemente des formellen Fortschrittes, gebracht durch die Französische Revolution, mit den Erscheinungen des Despotismus Napoleons, schlug sich unmittelbar in den Befreiungskriegen nieder. Eines der Elemente dieser Bewegung war die eingeleitete Emanzipation der preußischen Juden, die einher ging mit analogen Bemühungen in nahezu allen deutschen Teilstaaten und Österreich.
Unsere Bemühungen bisher waren darauf gerichtet, den Anteil Carl von Clausewitz´ bzw. seine persönliche Sicht zu Fragen der Juden in Preußens darzustellen. Wie wir bisher gesehen haben, bietet die Quellenlage nicht viel, außer die damals berechtigt geäußerte Feindschaft, den Kaiser der Franzosen betreffend, und eine Reiseschilderung, die überwiegend xenophob formuliert war. Für beide Fakten hatten wir eine mögliche Erklärung dessen angeboten, ohne Formulierungen in Inhalt und Form zu entschuldigen.
An dieser Stelle versuchen wir einen Zugang Clausewitz´zu der o. g. Nationalbewegung zu finden. Zum Zeitpunkt der Kriege in den Jahren 1813/14/15 stand für den angehenden Militärphilosophen das Element der Volksbewaffnung im Vordergrund seiner gedanklichen Arbeit.
Clausewitz erkannte die Kraft, die einer nationalen »Kampfgemeinschaft« innewohnt, wenn diese geweckt und geführt wird. Seine Intention und die der führenden Reformer des damaligen preußischen Militärwesens war es, eine generelle militär-politische Veränderung in Preußen herbeizuführen. Das spiegelte sich in der »Verordnung über den Landsturm« vom 21. April 1813 wider, die Scharnhorst und Gneisenau vorangetrieben haben und an der Clausewitz keinen geringen ideellen Anteil hatte. Diese Verordnung folgte unmittelbar auf die »Verordnung über die Landwehr« vom 17.03.1813, in der die Bildung eines »Landsturms« gefordert und durch F. W. III gezeichnet wurde:
»(…) Preußen! zu diesem Zwecke ist es notwendig, dass eine allgemeine Landwehr aufs Schleunigste errichtet und ein Landsturm eingeleitet werde. (…)«
(Vergl. epoche napoleon.net/quellen/1813)
Gezeichnet durch F. W. III.
In der »Verordnung über den Landsturm« heißt es:
»(…) Verordnung über den Landsturm. Vom 21sten April 1813. Ich habe Meinem getreuen Volke die Vollendung der Landesbewaffnung durch den Landsturm verheißen. Die Landwehr ist, wie Ich mit dankbarer Anerkennung solches Eifers und solcher Anstrengungen erfahre, in allen Provinzen für errichtet anzunehmen. Es soll daher überall sofort zur Einrichtung des Landsturms mit der bisherigen Thätigkeit geschritten werden, damit der Feind, wie auch die Erfolge Unserer Waffen, die in Gottes Hand liegen, seyn mögen, gewahr werde, daß ein Volk nicht besiegt werden kann, welches eins mit seinem Könige ist. (…)«
(Vergl. www.5‑preussische-brigade.de/wb/media/PDF/VerordnungLandsturm.pdf)
In 85 § legte F. W. III. dezidiert Rolle und Aufgabe eines Landsturmes fest. Bemerkenswert wiederum der § 1 des Erlasses, der auf die Einheit von Bürger und Staat verwies, wie weiter oben schon dargelegt:
»(…) Hat auch der Angreifer die Wahl des Angriffs-Punktes für sich, Vaterlandsliebe, Ausdauer, Erbitterung, nähere Hülfsquellen geben, auf die Länge dem Vertheidiger das Uebergewicht. […] § 1 Jeder Staatsbürger ist verpflichtet, sich dem andringenden Feinde mit Waffen aller Art zu widersetzen, seinen Befehlen und Ausschreibungen nicht zu gehorchen, und wenn der Feind solche mit Gewalt beitreiben will, ihm durch alle nur aufzubietende Mittel zu schaden. […] Ein solches Volk und solche Anstrengungen segnet Gott! Gegeben Breslau, den 21. April 1813. (…)«
(Vergl. www.5‑preussische-brigade.de/wb/media/PDF/VerordnungLandsturm.pdf)
In der Periode der Befreiungskriege spielten natürlich die Ideen des Tiroler Aufstandes im Jahre 1908, der spanischen Guerilla seit 1807 sowie der Aufstand in der Vendeé 1793 bis 1796 eine entscheidende Rolle in den Gedanken der Reformer. In Clausewitz´ Denkschrift »Bekenntnisschrift« von 1812 – wir verwiesen bereits darauf – spürt man förmlich den patriotischen Widerstandsgeist. Auch der Philosoph J. G. Fichte war von der Notwendigkeit dieses Krieges überzeugt. Im Sommer des Jahres 1813 sprach er in einer Vorlesung »über den Begriff des wahrhaften Krieges«. Fichte stellte die Frage nach dem wahrhaften Krieg in drei öffentlichen Vorlesungen dar. Darin formuliert er, dass dieser Krieg – gemeint der jetzige von 1813 – kein Krieg der »Herrscherfamilie«, sondern ein Krieg des Volkes sei. Nach den verschiedenen Edikten und Verordnungen des Königs von Preußen im Zuge der Regierungsreformen der Jahre zuvor formuliert Fichte, dass die Freiheit »eines jeden« bedroht sei:
»(…) Alle sind frei, jeder für seinen Theil: alle müssen drum ihre Freiheit selbst für ihren Theil vertheidigen. Keine Stellvertretung, wie in jenem Systeme. (…)«
(Vergl. Fichte, Johann Gottlieb »Über den Begriff des wahrhaften Krieges im Bezug auf den Krieg im Jahre 1813«, Reprint, Tübingen 1815 in History, S. 32)
Fichte kommt zur Erkenntnis:
»(…) Nur wenn der Krieg diese Freiheit erbringt und nur wenn er zu diesem Zwecke auch geführt wird, erst dann kann man von einem wahrhaften Krieg sprechen. (…)«
(Vergl. Fichte »Die Staatslehre oder das Verhältnis des Urstaates zum Vernunftreiche«“, Vorlesungen 1813)
Fichtes Formulierungen stellen eine der seltenen, nicht oft erlebten Fälle dar, wo Wissenschaft und Regierung übereinkommen, da der Staat und die Behörden mit ihren Edikten und Verordnungen den Krieg im Jahr 1813 als einen »wahrhaftigen« erklärt hatte.
(Vergl. Nation und Identität: die politischen Theologien von Emanuel Hirsch, A. Holzbauer, Mohr Siebeck, Tübingen 2012, S. 76)
Fichte meldete sich zur Landwehr, er wollte als Prediger fungieren, was jedoch abschlägig beschieden wurde. Trotzdem bot Fichte mit dem Kollegium der Berliner Universität ein historisch anmutiges und patriotisches Bild dieser Zeit.
»(…) Da er im Felde keine Verwendung fand, so wurde er ein eifriges Mitglied des sich bildenden Landsturms, dem der Schutz des heimischen Herdes anvertraut war. Mit Fichte traten fast alle Lehrer der Berliner Hochschule in den Landsturm ein, darunter Männer wie Buttmann, Boekh, Solger, Neander, Savigny, Lichtenstein, Erman, Zeune und vor Allen der berühmte Schleiermachr. Feierlich verbanden sie sich zum Schutze für das Vaterland, und daß sie selbst den Tod nicht scheuten, beweist das folgende interessante Actenstück: „Da unter den gegenwärtigen Kriegsverhältnissen jeder tüchtige Mann der Gefahr ausgesetzt ist, bei Vertheidigung des Vaterlandes sein Leben zu verlieren und seine Familie hülflos zu hinterlassen, so verpflichten sich die Unterzeichneten auf ihr Gewissen und ihre Ehre, falls einer oder mehrere im Kriege umkommen sollten, für deren Hinterbliebene Weiber und Kinder theils durch eigene Beiträge, theils durch alle mögliche Verwendung beim Staate, oder wo irgend Beihülfe zu erwarten sein könnte, dergestalt zu sorgen, daß die Subsistenz derselben gesichert sei, es mag nun der Familienvater im Kampfe selbst oder als Opfer des Krieges verstorben sein. Auf die Weise den ehrenvollen Dienst für das Vaterland einander wechselseitig zu erleichtern, versprechen die Unterzeichneten feierlich durch ihre Unterschrift“. (…)«
(Vergl. »Fichte und der Berliner Landsturm«, Die Gartenlaube, Heft 25, S. 395 bis 397)
Für die Jahre 1813/15 errechnete Martin Philippson 1906, dass – bezogen auf die damals rund 30.000 Juden, die in Preußen lebten – alleine 444 Freiwillige zur Fahne gingen, was einem relativen Anteil von 1,43% entsprach. Hierbei nicht gerechnet diejenigen Juden, die offiziell konskribiert wurden. Die vorhandenen Gesamtzahlen sind sehr unterschiedlich und wurden später nach den Kriegen immer wieder angezweifelt. Die Zahlen der Freiwilligen dürften insgesamt nicht genau sein, weil viele junge Männer bei der Aushebung ihre jüdische Herkunft verschwiegen hatten. Zumal die Stammrollen 1813 bis 1814 nicht sehr aussagekräftig waren oder gar fehlten. Erst 1815 trat dann eine Besserung ein.
Ein früherer jüdischer Kriegsfreiwilliger protestierte am 19. November 1843 in der »Vossischen Zeitung« gegen falsche Angaben, die jüdischen Freiwilligen betreffend:
»(…) Viele jüdische Freiwillige hätten sich überhaupt nicht als Juden zu erkennen gegeben. Der Einsender habe in dem Detachement freiwilliger Jäger des 3. Ostpreußischen Landwehrregiments gedient und dort wären allein gegen 30 Juden gewesen. […] viele Juden zogen es aus leicht begreiflichen Gründen vor, sich als „evangelisch“ zu bezeichnen. (…)«
〈Vergl. »Die jüdischen Freiwilligen im preußischen Heere während der Befreiungskriege 1813/1814«, Prof. Dr. Martin Philippson, Zeitschrift im deutschen Reich, 1906, Berlin, Nr. 7/8)
Wo sehen wir nun den weiteren Einfluss Clausewitz´ auf die Problematik der Emanzipation der Juden in Preußen? Wir gehen in unserer Betrachtung davon aus, dass der Offizier im Dienst der russischen und dann wieder in der preußischen Armee die Kriegsereignisse der Kampagnen 1813 bis 1815 genau beobachtete und begann, diese für seine spätere geistige Arbeit zu verarbeiten.
Als gesichert sollten wir annehmen, dass Clausewitz nicht gegen den Dienst jüdischer Bürger im preußischen Heer unter den Bedingungen des Krieges gestanden hat. Eher schloss er sich Scharnhorst, Gneisenau, Boyen, Grolmann, Hardenberg und Stein an, die jeden einzelnen Bürger Preußens an der Waffe sehen wollten wenngleich wohl vorerst doch wohl nur temporär für die Dauer der Gefahrabwendung bis zum finalen Sieg über Napoleon. Nach 1815 hatten die Reformer so gut wie keinen Einfluss mehr auf diese wichtige Frage und den Verlauf des begonnen Weges. Das Ziel, die Landwehr als ständiges selbstständiges Element neben den Linientruppen zu halten, scheiterte.
In seinem Hauptwerk »Vom Kriege« wird Clausewitz die Erfahrungen der Kriege 1813 bis 1815 verarbeitet haben und die Elemente des Krieges, wie erlebt, beschreiben. So formuliert er, der Krieg, wäre:
»(…) nicht nur ein wahres Chamäleon, weil er in jedem konkreten Falle seine Natur etwas ändert, sondern er ist auch seinen Gesamterscheinungen nach in Beziehung auf die in ihm herrschenden Tendenzen eine wunderliche Dreifaltigkeit, zusammengesetzt aus der ursprünglichen Gewaltsamkeit seines Elements, dem Haß und der Feindschaft, die wie ein blinder Naturtrieb anzusehen sind, aus dem Spiel der Wahrscheinlichkeiten und des Zufalls, die ihn zu einer freien Seelentätigkeit machen, und aus der untergeordneten Natur eines politischen Werkzeuges, wodurch er dem bloßen Verstande anheimfällt. (…)«
(Vergl. »Vom Kriege«, Kap.I, 28. Resultat für die Theorie, Verlag MFNV, Berlin 1957, S. 36)
Wie wir Clausewitz verstehen können, handelten in den Kriegen 1813/14/15 das Volk, die Feldherren und das Heer, der Staat und die Regierung formal zusammen. Demnach waren die Befreiungskriege eine gesamtgesellschaftliche Erscheinung von ganz besonderer Bedeutung. Eine Sternstunde in der deutschen Geschichte, mit Leuchtkraft bis in die Gegenwart. Das Spiel der Kräfte des Krieges, Hass und Feindschaft als blinder Naturtrieb, im Spiel der freien Seelentätigkeit und der nicht berechenbaren Friktionen, der die Truppen mit ihren Heerführern verband, war nicht nur eine (militär)politische Frage.
Anders als in den Kriegen der Ancien Régime spielten Geist, Kultur und Moral der Truppen und des Volkes eine entscheidende Rolle. Die neue Strategie und Taktik der Militärs, die politische Mobilisierung durch Regierung und die geistig kulturelle Ebene in Preußen kennzeichnete die erbitterten militärischen Auseinandersetzungen dieser Zeit. Es gelang die Bildung eines Kampfbundes unter Einschluss der jüdischen Staatsbürger, der letztendlich auch zum Erfolg des Jahres 1815 entscheidend beitrug.
Das Jahr 1814 sah Clausewitz abseits der großen kriegerischen Ereignisse. Schon die Völkerschlacht bei Leipzig 1813 verlief ohne seine Beteiligung. Sein Kampfplatz war mit der Russisch-Deutschen Legion unter Wallmoden, später Deutschen Legion, das nördliche Kriegstheater. Auch im folgenden Jahr war er nicht in der Nähe von Blücher und Gneisenau. Zu seinem Bedauern waren ihm militärische Lorbeeren wiederum versagt.
Erst die Ereignisse des Jahres 1815 sahen Clausewitz in einer hervorgehobenen militärischen Position. Unter General von Thielmann (*1765; †1824) als Generalstabschef des III. Korps führte Clausewitz die Truppen erfolgreich im hinhaltenden Kampf gegen das 30.000 Mann starke Korps des französischen Marschalls Grouchy (*1766; †1847) und trug damit zum Erfolg Wellingtons und Blüchers bei Waterloo bei. Korpschef Thielmann stellte seinem Stabschef zunächst unter dem 31.08.1815 ein gutes Zeugnis aus:
»(…) Er füllt seinen Posten mit großer Auszeichnung, ist ein Mann von ebensoviel Geist als moralischem Wert und steht im Generalstab ganz an seinem Platze. (…)«
(Vergl. Priesdorff, Führertum, Bd. 5, S. 68)
Allerdings widerspricht sich Thielmann später, als er Clausewitz für den mehr oder weniger unglücklichen Rückzug des III. Armeekorps am 19. Juni 1815 verantwortlich machte.
(Vergl. Clausewitz´eigene Darstellung: Feldzug von 1815, 1835, S .130 ff.)
Thielmanns Nachtreten ist so unsachlich wie unfair und eines Kommandierenden unwürdig. Jeder höher ausgebildete Militär wird bestätigen, dass die Verantwortung für einen Entschluss immer beim Kommandierenden liegt, der die Entschlussvorlagen seines Stabschefs entweder annimmt, gegebenenfalls korrigieren oder – wenn notwendig – verwerfen muss.
Davon konnte Thielmann sich nicht im Nachhinein lossagen. Jedoch musste diese Meinung Thielmanns, dem König zu Ohre kommend, ein neuer Baustein des Misstrauens werden. Ein erneuter Versuch, ein Kommando über eine Truppe zu bekommen, wurde königlich abgewiesen. So hieß es in einer Ablehnung des Königs:
»(…) Ich kann Ihr Gesuch vom 1. dieses, Sie in der Linieninfanterie wieder anzustellen, jetzt nicht erfüllen, bin aber überzeugt, daß Sie jeden Posten, welchen ich ihnen übertrage, zu meiner Zufriedenheit ausfüllen werden, und ermahne Sie daher, der Ihnen gegebenen Bestimmung mit Zuversicht auf ihren Eifer für den Dienst entgegen zu gehen. (…)«
(Vergl. Priesdorf, Führertum, Bd.5, S. 68)
Ablehnung, Lob und vorauseilende misstrauische Mahnung, … der Preußenkönig war ein seltsamer Pädagoge. Clausewitz wird bis zu seinem Tode damit leben müssen.
Waterloo am 18. Juni 1815 – Napoleon ist besiegt und endgültig geschlagen. An diesem denkwürdigen Tag in der Schlacht von Waterloo kämpften rund 68.000 Briten und verbündete Kontingente gemeinsam mit etwa 45.000 Preußen gegen die Truppen des napoleonischen Frankreichs mit einer Stärke von 72.000 Mann und besiegten diese. Am Abend dieses Tages lagen rund 50.000 Männer tot oder verwundet auf der nur 2,5 Quadratkilometer großen Walstatt. Darunter auch 10.000 Pferde. Die Preußen hatten wiederum etwa 7.000 Mann verloren. Die Zahl der beteiligten preußischen Juden an dieser Schlacht ist heute nicht mehr annähernd zu verifizieren. Am Anfang unserer Betrachtung verwiesen wir auf Folgendes: »Allein in der Schlacht von Belle-Aliance fielen 55 jüdische Artilleristen«.
Die Tragik dieser Geschichte ist: Schon die jüdischen Soldaten der Kriege 1813 bis 1815, so wie ihre Kameraden in den späteren Kriegen, wurden nach und nach vergessen. Nur in ganz wenigen Ausnahmefällen wurde ihr Einsatz gebührend gewürdigt. Von Anbeginn der Emanzipation waren jüdische Soldaten »Kameraden zweiter Klasse«. Die von König und Staat versprochenen Erleichterungen wurden nicht gewährleistet und bereits in Kraft getretene teilweise zurückgenommen. Ihre Teilhabe an der Befreiung Preußens wurde bereits nach dem Kriegsende bezweifelt. Nicht selten wurde ihnen vorgeworfen, sie seien »Drückeberger«.
Den gebliebenen jüdischen Soldaten der Kriege von 1813 bis 1815 sei an dieser Stelle noch einmal das Totengebet »El male rachamim« (Gott voller Erbarmen) gewidmet.
El Male Rachamim
Gott voller Erbarmen
»Gott voller Erbarmen,in den Himmelshöhen thronend,
es sollen finden die verdiente Ruhestätte
unter den Flügeln Deiner Gegenwart,
in den Rängen der Heiligen, der Reinen und der Helden
strahlend wie der Glanz des Himmels,
die Seelen der Gefallenen …..«
Es ist Zeit, noch einmal auf unseren Freiwilligen, Landwehrmann Aaron, zurückzukommen. Vielleicht sah seine Heimkehr nach den Kriegen so aus wie auf dem nachfolgenden Bild des Malers Moritz Daniel Oppenheim (*1880; †1882) dargestellt.
(Moritz Daniel Oppenheim war ein deutscher Porträt- und Historienmaler, der neben Porträts auch häufig Milieustudien in Öl malte. Er gilt als erster jüdischer Maler, der eine weltweite Bekanntheit erreichte.)
In den abschließenden Betrachtungen werden wir noch einmal versuchen, Clausewitz im Verlauf der weiteren Geschichte der »Emanzipation« der Juden in Preußen zu folgen.